Die Verhandlungen zum Doppelhaushalt 2023/24 fordern Stadtpolitik, Verwaltung und Stadtgesellschaft gleichermaßen. Die Planungen stellen die Kultur vor immense Herausforderungen und bringen sie in eine Lage, die einer Kulturstadt nicht gerecht wird. Daher hat das Netzwerk einen weiteren Appell formuliert:
KULTURFÖRDERUNG MUSS BEI KULTURAKTEUR:INNEN ANKOMMEN
Das Netzwerk KulturMachtPotsdam kritisiert die Einschnitte bei der Förderung von Projekten und Veranstaltungen: 1,5 % – Anteil wird einer Kulturstadt nicht gerecht. Zusätzlich verlieren Kultureinrichtungen mit stagnierenden Förderungen ihre Kraft als Plattformen.
Die Planungen für die Kulturausgaben im Doppelhaushalt 2023/24 erfüllen das Netzwerk #KulturMachtPotsdam mit großer Sorge. In einer von massiven Teuerungen bestimmten Gesamtlage bedeuten faktische Stillstände in den institutionellen und projektorientierten Kulturförderungen deutliche Einschnitte. Mit dem geplanten Wegfall von Mitteln für die kulturelle Projektförderung droht ein essentielles Element zur Unterstützung von freiberuflichen Kunstschaffenden wegzufallen. Nicht einmal 1,5% der Kulturförderung stehen für Projekt- und Festivalförderung zur Verfügung.
Kostensteigerungen sind in den Kulturinstitutionen entlang der gesamten Kette kultureller Arbeit zu verzeichnen: von Materialkosten über Honorarkosten bis hin zu Mietkosten und Instandhaltungsaufwendungen. Zur Deckung der bei unveränderter Förderung größeren Finanzierungslücke müssen Eigenanteile erhöht werden. Dies bedroht die Zukunftsfähigkeit der Einrichtungen. Eine Umlage der Kostensteigerungen auf die Nutzer:innen und Besucher:innen beeinträchtigt jedoch die Zugänglichkeit von Kultur massiv.
Das Netzwerk KulturMachtPotsdam unterstreicht daher nochmals die Forderung, die Fördervolumina, mit denen Kulturinstitutionen sowie Kulturprojekte in der Landeshauptstadt gefördert werden, mindestens um die Teuerungsrate zu erhöhen und insbesondere eine höhere Projektförderung zu ermöglichen. Dies sichert den Fortbestand kultureller Arbeit ebenso wie die gleichberechtigte Teilhabe an kulturellen Angeboten. Die Projektförderung ist eine essentielle Unterstützung für die Arbeit solo-selbstständiger Kulturschaffender in der Landeshauptstadt. In der Auswahl der Projektförderungen für das Jahr 2023 konnten aufgrund des begrenzten Budgets nur 14% Prozent der Anträge voll gefördert werden, über die Hälfte der Anträge (60%) konnte nicht berücksichtigt werden.
Kultur schafft Bildung, Verständigung, Innovation und Zukunft. Darauf kann und darf die Landeshauptstadt nicht verzichten.